Dieser Artikel versucht die Nuance der Einfachheit von Esperanto zu beantworten. Hier will ich anmerken, dass es nicht um die absolute Einfachheit geht, denn wenn ich behaupten würde, dass „Esperanto ist die einfachste Sprache auf der Welt“ wäre das eine Lüge. Eine falsche Darstellung, in die viele Leute verfallen, die sich für Esperanto einsetzen.
Was eher stimmen wird ist die Aussage, dass Esperanto relativ einfacher zu verstehen ist als andere Sprachen auf der Welt.
Esperanto ist eine konstruierte Sprache. Sie wurde vor 133 Jahren von Ludwik Lejzer Zamenhof [1] als Lehrbuch veröffentlicht. Was in 15 Regeln erklärt hat, wie die Sprache funktioniert. Wenn man etwas mehr über Sprachen und Sprachen in Europa weiß, kann man anhand dieser Regeln sich selbst die Funktionsweise der Sprache herleiten. Das war für Werbezwecke eine nette Zusammenstellung und eine Verzerrung der Realität. Denn die eigentliche Grammatik von Esperanto ist dann doch komplexer. Wobei sie theoretisch mit diesen 15 Regeln[2] erklärt werden kann.
Esperanto verwendet ein modifiziertes lateinisches Alphabet. Das mag für Europäer ein eher kleines Detail sein, aber es vereinfacht die Sprache. Es müssen keine Silben gelernt werden oder eine große Anzahl von Symbolen um die Sprache korrekt zu schreiben oder lesen zu können.
Die Grammatik von Esperanto ist in der Art strukturiert, dass man mehrere Baukastensysteme lernt, wie zB. die Fragewörter, die Suffixe, die Präfixe, die Verben oder aktiv/passiv. Wenn man diese für sich gelernt hat ist man befähigt einen Teil der Sprache besser zu nutzen.
Diese ermöglichen auch, dass man durch wenige gelernte Vokabeln mehr sprachlich zu erreichen. Was einen Beitrag dazu leisten kann ob Esperanto als eine leichtere Sprache empfunden wird.
Das Alphabet von Esperanto wird mehr oder weniger so ausgesprochen wie es geschrieben wird. Und die Betonung ist immer auf der vorletzen Silbe eines Worts. Was es erleichtert die Sprache richtig auszusprechen. In der Hinsicht habe ich selbst schon hin und wieder Leuten die Buchstaben mal erklärt und ihnen irgendein unbekanntes Esperanto Wort vorgesetzt und in der Regel konnten sie anhand der Buchstaben, die sie gelernt haben das Wort richtig aussprechen.
Im Zusammenhang der Einfachheit von Esperanto kommt hin und wieder das Thema auf, ob die Sprache für Nicht-Europäer schwer ist. Diesbezüglich gibt es dann Diskussionen darüber ob Esperarnto wirklich überhaupt international benutzbar ist. Sicherlich ist Esperanto von der Grammatik, von den Lauten und vom Wortschatz mehr eine europäische Sprache. Aber durch die standardisierte Aussprache oder die Baukasten Grammatik wird es dem Lerner erleichtert die Sprache zu lernen. In der Vergangenheit habe ich von Leuten aus asiatischen Kulturen sowohl gelesen, dass Esperanto schwer sei aber auch das Gegenteil.
Bei sehr fokussierten Betrachtern kann das Urteil kommen, dass Esperanto zu schwer sei. Wobei ich mir dann die Frage stelle, ob dann andere europäische Sprachen leichter zu lernen seien. Und diese These wird jeder Europäer, der versucht hat ein paar europäische Sprachen zu lernen verneinen können.
Ich habe hier den Versuch gemacht ein paar Punkte zu nennen, die mit der Einfachheit der Sprache zutun haben. Was für Leute die sich vielleicht für die Sprache interessieren, ein Kriterium sein kann anhand der sie ihre Lernentscheidung über die Sprache treffen oder es eben sein lassen. Jeder soll sich anhand dieser Punkte selbst eine Meinung bilden oder sie als Basis für die weitere Recherche nutzen.