Viele Menschen werden unterschiedliche Vorstellungen von Interesse haben. Daher auch findet jeder andere Dinge interessant. Und das Interesse speist sich aus unterschiedlichen Begründungen.
Es gibt sowas wie ein eigenwertiges Interesse[1]. Jemand interessiert sich für das was etwas ausmacht. Der Eigenwert eines Buchs ist sein Inhalt, sein Einband, wie es in der Hand liegt, wie schön es im Bücherregal aussieht, usw. Wegen diesem Interesse haben Menschen überhaupt Kultur, Musik und andere Dinge in die Welt gesetzt.
Daneben gibt es die Menschen, die etwas nur als interessant empfinden, wenn sie einen praktischen Wert finden, der ihnen zusagt. Auf diesen gehe ich im Bezug auf Esperanto in einem eigenen Artikel ein.
Weitere Betrachtungen gehen auf das eigenwertige Interesse bezüglich Esperanto ein, also was macht die Sprache selbst interessant aus sich selbst heraus. Was für Leute interessant ist, die sich für Sprachen selbst begeistern können, also für Linguisten, Polyglots oder Grammatik-Interessierte generell.
Esperanto bietet eine einfachere Grammatik an. Welche daher für Leute interessant sein kann, die sich nicht für die Komplexitität in einer Sprache interessieren. Es gibt wenige Ausnahmen. Die Sprache basiert auf frei kombinierbaren Wortwurzeln, wo Endungen angehängt werden oder Vorsilben an eine Wortwurzel vorangestellt werden.
Damit man sich der Leser darunter was vorstellen kann will ich ein paar kleine Beispiele nenne.
Nehmen wir an, es gibt die Wortwurzel „ebri“, welche betrunken bedeutet. Durch hinzufügen von der Endung -a wird daraus ein Eigenschaftswort (Adjektiv). Wenn ich nun schreibe Mi estas ebria, wobei man mir glauben muss, dass Mi estas ... auf Deutsch Ich bin ... heißt. Daher heißt der Satz Ich bin betrunken.
Wenn ich nun aber sagen will, dass ich einer betrunkenen Art und Weise mache, was ein Umstandswort (Adverb) wäre. Dann ersetze ich dieses -a durch ein -e. Wenn ich daher schreibe Mi iras ebrie und man mir glaubt, dass Mi iras ... auf Deutsch Ich gehe ... bedeutet. Dann heißt der komplette Satz nun Ich gehe betrunken.
Und o als Endung macht eine Wortwurzel zu einem Hauptwort. Daher wäre ebrio in Deutsch Trunkenheit. Man merkt anhand dieser Beispiele bereits, dass für jemanden der die Sprache lernt, sich das Problem ergibt gedanklich den Schritt machen zu können sich vorzustellen was eine verbale, adverbale oder hauptwörtliche Verwendung bedeutet.
Auch kann aus einer Wortwurzel durch anhängen von -i, -as, -is, -os, -us, -u ein Verb gebildet werden.
Oder durch Anfügen von anderen Endungen wie zum Beispiel:
Die Bedeutung von einer Wortwurzel weiter modifiziert werden. Weshalb Leute, die Esperanto lernen, mit dem Wortschatz den sie aufschnappen mehr machen können als Lerner von anderen natürlichen Sprachen. Man bekommt quasi mehr für die investierte Lernzeit.
Das ist nur ein kleiner Ausschnitt was die Sprache zur Verfügung stellt. Um einen kompletten Einblick zu geben, müsste man einen kleinen Sprachkurs[2] veranstalten.
Durch die vorher nur im Ansatz gezeigte Grammatik lässt sich vielleicht erahnen, dass gewisse Konkstruktionen in Esperanto mögllich sind, die in manchen Muttersprachen nicht möglich sind. Was eine gewisse Freiheit der Wortbildung ermöglicht. Welche zum Teil eine Kunst ist, welche erlernt werden muss um die Sprache gut nutzen zu können.
Die Wortstellung kann in einem bestimmten Rahmen variieren, je nach Bedeutungsnuance die man ausdrücken will oder je nach Gewohnheit der Muttersprache. Daher ist Ich gehe nach Hause, Nach Hause ich gehe oder Gehe ich nach Hause in Esperanto möglich. In den vorherigen deutschen Entsprechung ist das nicht ohne weiteres möglich, ohne ungewohnt einen Satz erscheinen zu lassen oder ihn wie eine Frage zu stellen, da die Reihenfolge die Bedeutung beeinflusst. In Esperanto würden die Sätze so lauten Mi iras hejmen, Hejmen mi iras und Iras mi hejmen. Wobei wie ich vorher geschrieben habe, diese Sätze gleichwertig in ihrer Bedeutung sind.
Ich habe hiermit ein Punkte aufgelistet, die für Leute interessant sein können, die sich für die Eigenheiten von einer Sprache selbst interessieren. Ob eine Person eine Sprache allein an diesen Werten bemisst ist eine Frage des persönlichen Geschmacks.