Ist Esperanto perfekt?

Von Josef Philip Bernhart

5. September 2020

Dieser Artikel beschäftigt sich mit der einfachen Nuance, ob Esperanto „perfekt“ ist, welche bei manchen Fragenden der Frage „Warum Esperanto?“ mitschwingt. Die einfache Antwort darauf ist ein klares nein. In diesem Artikel gehe ich auf die groben Kritikpunkte von Leuten ein, die mitunter nicht wenig Zeit investieren eine Sprache und auch die umgebende Kultur[1] zu kritisieren, wobei sie öfters sich beleidigende Bemerkungen bedienen, die wenn man sie ebenfalls so adressieren würde, sich auch nicht geschmeichelt fühlen würden.

Da ich nicht die Zeit und auch nicht die Lust habe alle Argumente aufzulisten und ins tiefste Detail auszuarbeiten, werde ich sie nur in groben Zügen auflisten, auf manche vielleicht genauer eingehen und auf andere weniger. Und manche Argumente werde ich aus Zeitgründen unter den Tisch fallen lassen.

Denn es gilt für mich als Autor so, wie es für andere Menschen gilt: Meine Lebenszeit ist begrenzt und ich investiere sie lieber in Dinge, die mir Freude bereiten als sie mit der Bearbeitung von Argumenten zu verschwenden, die mich nicht interessieren oder weiterbringen.

Kritiken an Spracheigenschaften

Diese Kritik kommt meistens von Leuten, die eine Vorliebe für Grammatik in irgendeiner Form haben und sich mit ihr beschäftigen. Ein paar Leute fixieren sich auf die Laute, die Aussprache, die Grammatik, das Vokabular und viele andere kleine Details. Welche der originale Autor der Sprache viel besser hätte machen können. Oft wird in dem Zusammenhang auch erwähnt, dass dieser nur ein mehrsprachiger Augenarzt war, welcher nicht gewusst haben soll was er tat.

Das Alphabet von Esperanto ist schlecht!

Hier wird das spezielle Alphabet von Esperanto kritisiert, was ein lateinisches Alphabet [2] ist mit extra Buchstaben, diese sind Ĉ, Ĥ, Ŝ, Ĝ, Ĵ und Ŭ. Kritiker versteifen sich dann gerne darauf, warum man nicht weniger Laute oder nur Laute aus dem IPA Alphabet[3] benutzt hat.

Darauf kann man nur erwidern, dass eine Sprache nicht schlecht ist, nur weil sie eigen geschrieben wird. Besonders in Zeiten von Unicode, Computer und digitalen Druck.

Zu Argumenten die sich mit der Gerechtigkeit hinsichtlich Alphabet beschäftigen kann man nur anmerken, dass der Ist-Zustand weitaus ungerechter ist. Muss daher alles was eine Verbesserung ist gleich über den Haufen geworfen werden, was nicht perfekt ist?

Die Aussprache von Esperanto ist schlecht!

Kritiker ärgern sich bei dieser Gruppe an Argumenten darüber, dass jedes Wort in Esperanto gleich betont wird. Mit möglichen Unterschieden bei speziellen Wörtern und das dadurch Worte unschön klingen. Ob etwas schön oder unschön ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Am Ende ist es eine Frage des Geschmacks.

Die Aussprache kann manchmal zu Verwirrungen führen, genauso wie manche Worte. Das ist eine Eigenschaft, die man in anderen natürlichen Sprachen auch vorfindet. Daher bewegen sich derartige Kritiken immer auf einer recht irrealen Ebene, wo behauptet wird indirekt, dass dies nur im Esperanto der Fall sei und in anderen Sprachen, weil diese so weit hoch erhoben, eben nicht der Fall ist. Für die meisten Wörter und Situationen ist die Aussprache ausreichend verständlich.

Es gibt keinen allgemeinen Akzent in Esperanto wird gerne auch kritisiert, diese Kritik sieht es als falsch an, dass es hier zu einer gewissen Variabilität kommt. In der Praxis ist das recht egal, wenn wer ein Wort französisch, russisch, englisch oder chinesisch betont, solange die Aussprache verständlich ist und man der allgemeinen Betonung folgt.

Die Grammatik von Esperanto ist schlecht!

Bei dieser Gruppe an Argumenten wird die Grammatik zerpflückt und zum Teil nicht wenig in den Dreck gezogen. Sie kommt manchmal von Plansprachen-Konstrukteuren, Linguisten oder einem Menschen mit Halbwissen.

Als Sprecher von Esperanto kann ich darauf nur sagen, dass die Sprache gut genug funktioniert und man sich mit ihr verständigen kann. Und das sie mir Spaß gemacht hat zu erlernen. Ich sowie andere Sprecher von Esperanto empfinden nicht, dass die Grammatik schlecht ist oder das man sich mit ihr nicht ausdrücken kann. Es gibt weitaus einfachere Plansprachen, die wenn es um die Ausdrucksfähigkeit ankommt, hinter Esperanto sich befinden, weil sie reduzierter sind zB. Toki Pona.

Das Vokabular von Esperanto ist schlecht!

Bei dieser Gruppe an Argumenten geht es um die Wörter in Esperanto. Manchmal meint man, dass diese nicht gerecht aus allen Sprachen der Welt gleichberechtigt eingebaut wurden. Und daher die gesamte Sprache für die Tonne sei.

Große Gruppen an Wörtern entstammen aus lateinischen Sprachen und weniger Wörter aus arabischen oder asiatischen Sprachen. Das ist ein Faktum in Esperanto. Wobei niemand daran gehindert wird neue Wörter aus anderen Sprachfamilien abzuleiten oder einzuführen. Für Sprecher aus dem nicht-europäischen Raum hat diese Verteilung vielleicht den Vorteil, dass wenn sie eine andere europäische Sprache lernen sie Wörter aus dem Esperanto wieder erkennen können, wie es wie auch sonst beim Lernen einer anderen Sprache hilft, wenn man eine ähnliche schon kann.

Esperanto ist zu europäisch!

Dieses Argument wird gerne in einer Totschlag-Formel verwendet. Es wird festgestellt, dass Esperanto zu europäisch ist und danach die komplette Idee, diese Sprache international einzusetzen für falsch erklärt. Weil was soll schon international sein, was zu europäisch ist?

Darauf kann man antworten, dass in Europa wir zur Zeit sehr Englisch lernen sollen oder wenn man eine weitere große Sprachgemeinde ansprechen will, dann soll man Spanisch reden. Ach ja, Chinesisch wird auch immer wichtiger. Diese Sprachen sind allesamt ein größeres Zeitinvestment als Esperanto zu lernen. Wie auch immer die nächste Hilfssprache gewählt wird, wird es Englisch weiter bleiben oder wird es Chinesisch werden? Was ist leichter für wen zu lernen? Eine europäische anmutende Sprache mit einer verstehbareren Struktur oder eine gewachsene Sprache mit vielen Ausnahmen, Schriftsystemen und größeren Variationen in der Aussprache?

Esperanto ist zu künstlich!

Diese Gruppe von Argumenten drehen sich um die „Künstlichkeit“ von Esperanto. Leute die die Sprache auf der Ebene kritisieren verwenden gerne Ausdrücke wie „Die Sprache hat keine Seele“ oder „Die Sprache ist so kalt“. Also sie appellieren an die Emotionen des Zuhörers und arbeiten eigentlich mit dem naturalistischen Fehlschluss.

Der naturalistische Fehlschluss ist wie der Name schon zu erkennen gibt, ein Fehlschluss. Und er besagt, dass alles was aus einem Sein ein Sollen ableitet nicht korrekt ist. Wenn wer behauptet, dass er Esperanto nicht mag, weil die Sprache ihm nicht gefällt, dann soll er sie sich halt nicht anschauen. Andererseits ist dieses Urteil zu Überhöhen, indem man das Konzept der „Künstlichkeit“ einführt eine unfaire Taktik.

Esperanto ist zu sexistisch!

Diese Gruppe von Argumenten kritisieren gewisse Ungerechtigkeiten. zB. Das die weibliche Form eines Wortes von einer männlichen abgeleitet wird, die Existenz von binären weiblich/männlichen Pronomen, aber es nur „es“ als geschlechtsneutrale Form gibt. Diese Argumente sind nicht an sich falsch, aber auch nicht ganz korrekt.

Es stimmt, dass es Konstruktionen und Formen im Esperanto gibt, die heute in einer Gesellschaft, die mehr Wert legt auf eine möglichst höfliche geschlechtsneutrale Anrede von Personen, etwas anstößiger sind. Die Ursachen davon sind, dass die Sprache aus einer Zeit stammt wo diese Formen aus anderen Sprachen übernommen wurden.

Wobei heute es einen steigenden Anteil von Sprechern gibt, die mit geschlechtsneutrale Formen experimentieren und wo sich geschlechtsneutralere Formen am etablieren sind. Und im Gegensatz zu zB. Deutsch, passen diese sich weitaus geschmeidiger in Esperanto ein.

Kritik der Sprachgemeinschaft

Weiteres kann man die Sprachgemeinschaft kritisieren und weil sie kritisiert werden kann, lehnt man dann die Sprache ab. Kritiken dieser Art kommen manchmal von außerhalb der Sprachgemeinschaft, aber manchmal auch kommt sie von innerhalb der Sprachgemeinschaft.

Kritiken von außerhalb der Sprachgemeinschaft über die Sprachgemeinschaft erregen sich häufig an Äußerlichkeiten. Da wird dann Überalterung in lokalen Vereinen als Indiz für den Fehlschlag der Sprache Esperanto genommen und daher in Folge, dass man sie sich nicht anschauen sollte geschlossen. Oder das es eine Fahne gibt, eine Hymne, einen kleinen Personenkult um den Autor der Sprache, usw. Diese Dinge sind kein Alleinstellungsmerkmal von Esperanto und auch keines von fehlgeschlagenen Projekten, man findet diese Dinge in verschiedenen sozialen Bewegungen und der Zustand hängt oft ab vom Land wo man sich befindet. Der eigene uninformierte Blick von Außen kann trügen.

Manchmal liest man bei letzterem dann Zuschriften über die von Kritikern innerhalb der Sprachgemeinschaft, dass sie selbst so ach unbeugsam seien in ihrer „wohltuenden“ Kritik von anderen unverbesserlichen Esperanto-Sprechern. Was interessanterweise wohl nie zu Erfolgen geführt hat und daraus geschlossen wird, dass alle Sprecher gegenüber Kritik nicht offen seien. Dieser Art von Kritikern kann man nur begegnen in dem man sie ignoriert. Niemanden interessiert es, was die Person alles an einem auszusetzen hat und ob zB. die letzte Ankündigung auf irgendeiner Mailingliste sie empört hat.

Kritiken der äußerlichen Eigenheiten

Es gibt in der Sprachgemeinschaft ein paar Eigenheiten, die unterschiedlich ausgeprägt sind je nachdem wo man sich auf der Welt befindet. Und diese erregen Leute so sehr, dass sie eine generelle Verurteilung über die Esperanto-Sprecher ausgießen.

Zunächst soll mal klargestellt sein, dass es sich um Esperanto selbst nur eine Sprache handelt, die gesprochen werden kann ohne sich zu irgendwas zu bekennen, außer zu dem Fakt, dass man sie spricht.

Die Sprachgemeinschaft hat ein paar Symbole, das ist die Fahne mit einem grünen Stern und die Hymne. Was in Folge hat, dass diese man nach außen hin sieht und genug Menschen davon abgeschreckt werden. Die einen finden es zu altbacken, die anderen zu nationalistisch, die anderen zu sektenhaft, usw. Die Fahne symbolisiert die Sprache selbst und den Wunsch, dass sie die fünf Kontinente friedlich verständigen können. Die Hymne ist ein einfaches Gedicht vom Spracherfinder selbst, was die Hoffnung auf Verständigung und Frieden besingt.

Daneben hat die Sprachgemeinschaft eine Vorliebe für alles was grün ist, weil die Farbe Grün im Esperanto Hoffnung bedeutet. Auch wird man zahlreiche Artikel, Webseiten, Bücher, Gegenstände finden die sich mit dem Erfinder der Sprache beschäftigen. All diese Dinge wird man auf Esperanto-Treffen in irgendeiner Form wiederfinden. Es kommt sehr darauf an, welches Treffen man besucht. Je formeller ein Treffen ist, desto sicherer kann man sich sein, dass einmal die Hymne gesungen wird, je informeller desto unwahrscheinlicher.

Diese Dinge verunsichern Leute, aber nur wer diese Äußerlichkeiten für die Esperanto-Sprecher hält, sieht nicht die Sprechergemeinde. Denn es kommt sehr darauf an, welche Menschen man trifft, welche Altersgruppe, welche Esperanto-Diaspora, welche Interessen, usw. Je jüngerer die Menschen sind, desto eher wird man nur die Fahne als Symbol wo sehen. Je älter die Person desto wahrscheinlicher ist das Festhalten an einem formelleren Ablauf.

Es ist schwierig auf derartige Kritik zu antworten. Denn man muss mal im Zusammenhang von Esperanto mit echten Sprechern geredet haben. Also man muss mal in der Gruppe sein um die Gruppe zu verstehen. Würde ich nur schlechte Erfahrungen[5], die ich mit Sprechern gemacht habe, als die Basis meines Handelns nehmen, dann würde ich die Sprache nicht mehr interessant finden. Es ist wohl so wie mit jeder anderen Sprache auch, die Sprache adelt den Menschen nicht. Und die Äußerlichkeiten sind nur Äußerlichkeiten.

Esperanto hat keine Kultur!

Gerne wird eine Abwandlung vom „Esperanto ist künstlich“ Argumenten verwendet, wo noch gleich die real existierende Subkultur der Esperanto-Sprecher in den Dreck geworfen wird. Hier wird argumentiert, dass eine echte Sprache reale kulturelle Bezüge hat, die sich auf die ländliche Gebundenheit grob bezieht. Das soll heißen, dass es sowas wie eine Sprache die unabhängig von einem Land, einer Nation dort wo echte Kultur nur entstehen kann, eben keine Kultur haben soll.

Wer im Internet unterwegs ist oder in Subkulturen wie der Goth-Szene oder anderen Szenen, die eine Verbreitung überall auf der Welt haben. Wird vielleicht geneigt sein, diesem Argument zu widersprechen. Das wird dann meistens vom Kritiker dann verneint, denn diese Kulturen sind ja keine echten Kulturen, sondern „nur“ Subkulturen. Jede Erwiderung scheint bei diesem Argument an den Kritiker abzuprallen.

Eine Variation von dem Argument ist die Versteifung nicht auf eine Nation, einen Staat sondern auf die Sprechergemeinschaft. Also ein etwas geänderter Standpunkt. Wo man ebenfalls als Esperanto-Sprecher nichts darauf erwidern kann, entweder weil die eigene Sprachgemeinschaft nicht existieren soll und daher auch keine Kultur haben kann. Oder weil die Kultur nicht über eine unsichtbare Schwelle kommt, wo es dann echte Kultur ist.

Manchmal wird ja auch gemeint, dass Esperanto keine Kultur haben kann, weil wenn es diese hätte, dann wäre es dann nicht mehr neutral und daher eine Verletzung der Definition einer internationalen neutralen Hilfssprache[6]. Und das wäre ja ein Paradox. Was nicht sein kann, wird auch nicht sein, oder so.

Esperanto will alle anderen Sprachen töten!

Es gibt Argumente die meinen, dass Esperanto mit dem Ziel erdacht wurde andere Kulturen, Nationen und Sprachen abzuschaffen. Hier scheint es, dass Informationen aus populären Zeitungsartikeln bezogen worden zu sein oder Halbwissen wo aufgeschnappt worden zu sein.

Oder es kann sein, dass hier Esperanto mit der Idee des Anationalismus[9] verbunden worden zu sein. Der das Nationale an sich bekämpft. Welcher von Eugène Lanti formuliert wurde. Diese Kritik stimmt nur ein bisschen, denn es sind nicht die Esperanto-Sprecher oder das Esperanto, dass das macht. Sondern es sind ein paar Esperanto-Sprecher, auch kann man außerhalb von der Esperanto Sprachgemeinschaft Menschen antreffen, die Nationen, Kulturen und Sprachen abschaffen wollen.

Wenn es aber um die Esperanto Sprachgemeinschaft geht, dann ist eher die Sprachenvielfalt und die Vielfalt der Kulturen wofür sie sich ausgesprochen hat in mehreren Deklarationen. zB. die Deklaration von der Essenz des Esperanto[8] oder das neuere Prager Manifest[10]

Esperanto kann sich nicht verändern!

In dieser gerarteten Gruppe an Argumente hat der Kritiker sich mit dem Dokument, welches die offizielle Definition von Esperanto festlegt, beschäftigt, dem „Fundamento de Esperanto“[7]. Was korrigierte Varianten der ursprünglichen Veröffentlichung der ersten Lehrbücher waren. Welche festgeschrieben wurde als die unveränderliche Definition des Esperanto, die nicht mehr im Nachhinein adaptiert werden darf.

Daraus wird dann abgeleitet, dass Esperanto starr und daher brüchig ist. Und daher unbrauchbar auf lange Sicht sei, weil ja nur eine Sprache die sich an die Zeit anpasst was taugen soll.

Da soll eingewendet werden, dass es eine Definition von Esperanto gibt in der Deklaration über die Essenz des Esperanto[8], wo erwähnt wird, dass das Fundamento als Basis dient. Und jedem Sprecher explizit eingeräumt wird, dass er das Recht hat davon abzuweichen, wenn er etwas nicht so ausdrücken kann, wie er es gerne hätte. Es wird aber empfohlen sich an das Fundament zu halten.

Es scheint daher, dass Personen, die derartig zu argumentieren versuchen, nicht fähig ist die Nuance zu sehen, dass man abweichen darf und daher auch neue Ideen in die Sprache einfließen können.

Absichten der Kritiker

Wenn Kritiker etwas kritisieren muss ich öfters feststellen, dass sie das nicht einfach aus Herzensgüte machen oder weil sie konstruktiv sein wollen, sondern weil sie durch die Kritik ihre eigenen Pläne nach vorne bringen wollen. Ich will hier ein bisschen über diese teilweise mehr versteckte oder offenen Absichten der Kritiker schreiben.

Potentielle Interessenten frustrieren

Es gibt Menschen, die nicht wenig Zeit investiert haben um ganze Seiten aufzubauen um den Feind des Esperanto-Sprechers zu diskreditieren und Leute aktiv abzuhalten davon, sich diese Sprache mal anzuschauen. Mir erschließt sich nicht ganz, was diesen Menschen widerfahren ist, dass sie so reagieren.

Möglicherweise sind sie im Netz zu oft sehr engagierte idealistischen Esperanto-Sprechern begegnet, von denen es ein paar gibt. Diese zeichnen sich dann dadurch aus, dass sie Esperanto als das alleinige Mittel der Lösung des Weltsprachen-Problems ansehen mit einer sehr naiven Einsicht, dass durch Esperanto automatisch sich ein Weltfrieden ausbreiten wird.

Was natürlich nicht stimmen kann und auch nicht vom ursprünglichen Erfinder der Sprache angenommen wurde. Leute die diese Esperanto-Sprecher kennen und aus ihnen die gesamte Sprechergemeinde ableiten, attackieren nur einen Strohmann. Aber genauso gibt es Sprecher die die Welt um sich herum wahrheitsgetreuer wahrnehmen.

Ihre eigene Sprache bewerben

Die Geschichte des Esperanto umfasst etliche Versuche die Sprache zu verbessern. Die am meisten bekannte Variante davon war Ido. Was daraus gefolgt ist, ist bis jetzt das viele Projekte erzeugt wurden, aber es eigentlich keinen alternativen konstruierten Weltsprache Kandidaten gibt, als das Esperanto selbst. Weil es gibt zwar Bücher in anderen Plansprachen, aber eben nicht die Fülle an Bücher und Kultur, wie es bei Esperanto der Fall ist. Aber vielleicht wird es eine Alternative mal geben, die besser als Esperanto ist. Ich werde vermeiden darauf zu warten.

Wenn die Kritik nicht das Ziel hat die eigene Plansprache zu bewerben, dann hat sie in Folge das Ziel irgendeine natürliche Sprache zu bewerben, das Englische ist bei vielen Kritikern da sehr beliebt.

Ihr eigenes Ego beflügeln

Die wenigsten Menschen, die etwas kritisieren oder irgendwen interessiert es wirklich, dass der Kritisierte etwas lernt. Ihnen geht es meistens nur darum, das Gefühl zu haben über wen anderen zu siegen.

Es wurde also gezeigt mit verschiedenen Beispielen an Gruppen von Kritiken, dass Esperanto nicht perfekt ist. Ob daraus man die Sprache sich nicht anschaut, sei jedem selbst überlassen.

Konklusion

Um wieder auf die offensichtliche Erkenntnis „Esperanto ist nicht perfekt“ zurückzukommen und um die in diesem Artikel ebenfalls mantraartig wiederholten Schluss daraus:

  1. Muss was perfekt sein, damit man es lernt?
  2. Muss was perfekt sein, damit man es wertschätzt?
  3. Muss was perfekt sein, dahin man es eine Existenzberechtigung hat?
Für bestimmte Kritiker mag die Antwort darauf ein ja sein, für Leute die Esperanto lernen ein nein.